GSE schließt Sanierungsprojekt der Touro University Berlin ab
Die Touro University Berlin gGmbH, die amerikanisch-jüdische Universität in der Villa Lindemann am Rupenhorn 5, kann Anfang April einen wichtigen Seminarraum wieder nutzen: Die Sanierung der großen Front der Schieberfensteranlage über drei Seiten wird dann abgeschlossen sein. Die GSE Gesellschaft für StadtEntwicklung gemeinnützige GmbH als Verwalterin des denkmalgeschützten Gebäudes konnte mit Unterstützung des Landes-denkmalamtes und der Senatsverwaltung für Stadtentwicklung, Bauen und Wohnen sowie der Senatsverwaltung für Wissenschaft, Gesundheit, Pflege und Gleichstellung als Eigentümerin die denkmalgerechte und energetische Instandsetzung der Schiebefenster aus den 30er Jahren umsetzen. Bei laufendem Betrieb wurden in einem guten halben Jahr alle Fenster mit Metallrahmung, immerhin fast neun Meter verglaster Fläche, in Handarbeit wieder gangbar gemacht und mit einer Dreifachverglasung versehen. Für die Projektkosten von rund 200.000 € konnten Mittel aus Fördertöpfen der beiden Senatsverwaltungen investiert werden. Nun gibt der schöne Raum, eine ehemals offene Veranda, wieder einen wunderbaren Blick in die dichte Bewaldung frei, durch die die Havel und der Stößensee blitzen.
Das besondere Gebäude gehört zu den herausragenden Häusern des Bezirks Wilmersdorf-Charlottenburg. Der renommierte Architekt Bruno Paul errichtete 1928/29 für den jüdischen Kaufmann Paul Lindemann ein großes Wohnhaus direkt am Steilufer der Havel im Stil der Neuen Sachlichkeit. Nachdem die Familie das Haus 1934 unter Wert verkaufen musste und ins Exil ging, wohnte hier von 1935 bis 1941 der Reichskirchenminister Hanns Kerrl. Nach dem Krieg übernahm die Berliner Senatsverwaltung für Jugend das Haus. Für ein halbes Jahrhundert war die Villa eine Stätte für die Entwicklung von Methoden der Jugendarbeit und die Förderung internationaler Begegnungen mit den Schwerpunkten Demokratie und interkulturelles Verständnis. Seit 2003 ist die Touro University Berlin in der geschichts-trächtigen Villa untergebracht und knüpft an die Traditionen jüdischen Lebens und jüdischer Kultur in Berlin an.
Seit 2009 verwaltet die GSE das denkmalgeschützte Gebäude und hat bereits eine umfassende Kellerabdichtung sowie die aufwendige Aufarbeitung des Hauptportals mit Geldern des Investitionspaktes Hochschulbau und Instandhaltungsmitteln durchgeführt.
„Ich bin sehr glücklich, dass wir unsere ‚alte Dame‘, wie ich unser wunderschönes Haus immer nenne, mit vereinten Kräften wieder herrichten konnten. Dieser Seminarraum wird dringend benötigt und in den letzten Jahren war er durch die marode Fensterfront praktisch nicht nutzbar“, freut sich Jane Williams-Boock, Rektorin bei der Touro University Berlin gGmbH.
„Es war ein wahrer Kraftakt, der uns gemeinsam mit zwei Senatsverwaltungen und dem Landesdenkmalamtes hier gelungen ist. Und ich bin unserem Architekten Maßuthe vom Büro RFS sowie den Metallbauern der Firma Oskar Fritz GmbH, die bereits bei dem Umbau der Kantgaragen beteiligt waren, sehr dankbar für die wunderbare Zusammenarbeit“, ergänzt Manuela Rhode, Projektleiterin bei der GSE.
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