Kulturfabrik Lehrter Straße 35
Das Fabrikgebäude Lehrter Straße 35 ist das einzige der übertragenen Häuser der Lehrter Straße, das trotz intensiver Bemühungen noch nicht saniert werden konnte.
Das Haus befand sich seit Beginn der 90er Jahre des vergangenen Jahrzehnts im treuhänderischen Eigentum der Stiftung SPI. Seit dieser Zeit wird das Gebäude vom Verein Kulturfabrik Lehrter Str. 35 e.V. genutzt. Eine Instandsetzung schien lange nicht möglich, da zum einen keine finanziellen Mittel akquiriert werden konnten, zum anderen der Verein auch keine tragfähigen Zukunftskonzepte, die die Grundlage einer Finanzierung hätten sein können, vorzulegen in der Lage war. Die Gebäudesubstanz verfiel zusehends, so dass große Bereiche gesperrt werden mussten und die Nutzungsqualität zusehends geringer wurde.
Damit setzte ein Prozess des Umdenkens der Nutzer ein. Der Verein wurde restrukturiert, zum Teil wechselten die handelnden Personen und es wurde ein tragfähiges, zukunftsweisendes Nutzungskonzept entwickelt. Dieses sieht für die oberen Etagen die Einrichtung einer Jugend-Gäste-Etage der Pfadfinder vor. Die unteren Etagen werden für Theater, Kino, Musik und das Nachbarschafts-Café instandgesetzt. Die örtliche Politik und Verwaltung konnten ebenso wie die Senatsverwaltung für Stadtentwicklung von der Tragfähigkeit dieses Konzeptes und der Bedeutung der Institution Kulturfabrik Lehrter Str. 35 e.V. für Moabit überzeugt werden.
Die Übertragung der Immobilie in das Treuhandvermögen der GSE gGmbH erfolgte Ende 2010.
Die Senatsverwaltung für Stadtentwicklung hat zugestimmt, dass für die Sanierung der Außenhülle des Gebäudes Restmittel des Sanierungsträgers Ausnahme & Regel eingesetzt werden.
Der Verein wird den Umbau im Inneren des Gebäudes durchführen. Hierfür konnte in einer gemeinsamen Kraftanstrengung von Eigentümer, Nutzer, Politik und Verwaltung die Lottostiftung überzeugt werden, 1,6 Mio. zur Verfügung zu stellen. Die notwendigen Planungsunterlagen wurden erarbeitet. Baubeginn wird 2014 sein, mit der Fertigstellung kann 2016 gerechnet werden. So sind die Grundlagen für die langfristige Sicherung des einzigen soziokulturellen Zentrums in diesem Teil Moabits gelegt worden.