Künstlerische Nachwuchsförderung

Die künstlerische Nachwuchsförderung der GSE Gesellschaft für StadtEntwicklung gemeinnützige GmbH (GSE gGmbH) wendet sich an Absolvent*innen von Universitäten, Hochschulen oder Berufsausbildungszentren in Berlin und Brandenburg, die ihre künstlerische Arbeit in Bezug zur Stadtentwicklung und gesellschaftlicher Teilhabe positionieren wollen.

Auf das Atelierstipendium können sich die Absolvent*innen jedes Jahr vom 01. Dezember bis 15. Januar des Folgejahres bewerben. Die Förderung beinhaltet das befristete Bereitstellen eines Arbeitsraums und zusätzlicher finanzieller Mittel für die Beschaffung von Material.

Der Schwerpunkt der Arbeiten sollte dabei außerkünstlerische Fragestellungen behandeln, die sich mit den Themenfeldern soziale Stadtentwicklung, Gemeinwesenarbeit oder Kinder- und Jugendhilfe in Berlin auseinandersetzen.

Bisher wurden folgende Künstler*innen ausgewählt:

Künstlerische Nachwuchsförderung 2023

Melanie Rivera Flores

Die gebürtige Puerto-Ricanerin Melanie Rivera Flores bezeichnet sich als multidisziplinäre Künstlerin. Sie setzt sich in ihren Filminstallationen, ihrer virtuellen und webbasierten Kunst kritisch mit historischen politischen Themen auseinander und hinterfragt stereotype Darstellungen von Frauen in der Kultur. Ihre Installationen, in denen sie oft audiovisuelles Material mit Alltagsgegenständen kombiniert, die sie verändert oder ihrer natürlichen Funktion entzogen hat, sind als Räume für das kollektive Gedächtnis konzipiert. Durchdrungen von Klischees, intellektueller Trägheit und schlechten Witzen, fordern diese Arbeiten sowohl zum Handeln als auch zum Nachdenken auf. Melanie Rivera Flores lebt und arbeitet in Berlin und beschäftigt sich derzeit mit Fragen zur Rolle der Frau und Mutter.
Im GSE-Atelierraum wird sich Mel auf ihre Ausstellung im Mai zum Muttertag im Kastanien Projektraum (http://www.kstn-berlin.com) vorbereiten. Der geräumige Werkraum ermöglicht ihr, mit großen Druckgrafiken und Salzteig zu arbeiten, was aus Platzgründen sonst nicht möglich wäre.
Sie teilt sich den Raum und die Materialkosten von April bis August mit Chao Li. Mel plant, vormittags an ihrem Projekt zu arbeiten und ihrem Kollegen steht das Atelier ab mittags zur Verfügung.

https://melriveraflores.de

© Melanie Rivera Flores
© Melanie Rivera Flores

Chao Li

Der interdisziplinäre chinesisch stämmige Künstler lebt und arbeitet in Berlin. Aus dem Blickwinkel eines Soziologen setzt er sich mit sozialen Randgruppen und den damit verbundenen gesellschaftlichen Fragen und Phänomenen auseinander. Er beschäftigt sich mit interdisziplinärer und medienübergreifender Forschung in Kunst und Wissenschaft, Soziologie, Philosophie, Psychologie, Ethik und anderen Disziplinen und schafft Kunst in Form von Materialmalerei, Installation, Performance, Sound, Video und Theater.
Chao Li hat sich bei der GSE für sein Projekt „SHE7TER“ beworben, eine Kunstinstallation zum Thema der wachsenden Zahl von Obdachlosen in Berlin in den letzten zwei Jahren, im Zusammenhang mit der Epidemie und dem russischen Krieg in der Ukraine. Außerdem wird er den Atelierraum nutzen, um weitere Themen in Form von Malerei zu bearbeiten.


https://artelaguna.world/artist/li-chao/

© Chao Li
© Chao Li

Anneke Frank, Katri Saloniemi und Helene Scheithe

Die drei Künstlerinnen lernten sich 2016 an der Universität der Künste (UdK) beim Studium Bühnenbild kennen und haben sich als Gruppe bei der GSE für den Werkraum von Oktober bis Februar 2024 beworben. Sie planen dort eine Mixmedia-Ausstellung zum Thema Postfossilien: Was hinterlassen wir jetzt für die Zukunft in einer Stadt wie Berlin?

Anneke Frank hat von 2015 bis 2021 an der UdK studiert. Sie interessiert sich für Welten, Innen und Außen sowie Räume im Bereich Installation, Performance, Theater und Film und arbeitet in Berlin hauptsächlich im Bereich Bühnenbild, Kostüm und Szenenbild. https://annekefrank.de/

Katri Saloniemi lebt seit 2014 in Berlin und studierte von 2016 bis 2021 an der UdK. Sie arbeitet als freischaffende Bühnen- und Kostümbildnerin im Bereich Theater, Tanz und Performance. https://katri-saloniemi.com/

Helene Scheithe hat sechs Jahre an der UdK studiert und ist Raumkünstlerin, Theaterschaffende, Bühnen- und Kostümbildnerin, hauptsächlich in Berlin, aber auch für Projekte in ganz Deutschland oder Schweiz. www.helene-scheithe.de

© Anneke Frank
© Katri Saloniemi
© Helene Scheithe

Künstlerische Nachwuchsförderung 2022

Jo Kolski und Bernardo De Almeida

Jo Kolski bezeichnet sich als Choreograph, Performer, Lehrer und Produzent. Er sieht sein Projekt als Recherche über die Verkörperung von Esskultur, Wissenschaft und Geschichte. Zusammen mit dem Theatermacher Bernardo De Almeida und weiteren erforscht Kolski die Verkörperung der Gastronomie: die Begegnung von Straßenessen mit der Zen-Philosophie des Spielens und Kochens sowie der kapitalistischen Agro-Industrie. Ihr bewegliches Laboratorium schafft magische modulare kinetische Räume, inspiriert von einem riesigen „Tangram“-Brettspiel: eine „Zen-Garten“-ähnliche Kochplattform konfrontiert mit einem industriellen Apparat. Nach Jo Kolskis früheren choreografischen Recherchen zu Landwirtschaft, Bauwesen und Karussellbau fokussiert 2023 seine Körpermaschine-Methode auf den Bereich der Gastronomie.

Diese Recherche ist eine Vorarbeit zum nächsten gemeinsamen Bühnenprojekt: „körpermaschine#5: cabinet de curiosité“, das im September 23 in den Uferstudios Premiere, hat. Ein Prototyp entstand im Winter 2022/23 im von der GSE bereitgestellten Atelierraum.

https://movingcells.org

© Jo Kolski

Hannah Schillinger

Die Choreografin, Tänzerin und Künstlerin Hannah Schillinger lebt in Berlin. Sie machte ihren BA Modern Theatre Dance an der Amsterdamer Universität der Künste, tanzte in der Tanzkompanie ICK Amsterdam und absolvierte einen MA in Choreografie am HZT Berlin. Während ihres Masterstudiums brachte sie die Arbeiten „vacuum“ (2021) und „runners“ (2022) zur Uraufführung. Schillingers Arbeiten entstehen kollaborativ und bewegen sich zwischen Tanz, Theater und Bildender Kunst.

Die künstlerische Nachwuchsförderung der GSE gab ihr die Möglichkeit, im großen Arbeitsraum für ihr Projekt „runners“ zu proben, welches im Juni 2022 in den Reinbeckhallen Schöneweide aufgeführt wurde. Die Tanzperformance untersucht, wie Erschöpfungsschleifen transformiert und als kontinuierliche Prozesse der Regeneration , der Rekalibrierung und des „Ressorucing“ gestaltet werden können. In einem Informationsfeld zwischen Quantenphysik, Landwirtschaft, Sport, Arbeit und Tanz modulieren die „runners“ energetische Strukturen in geteilter Verantwortung, um Möglichkeiten der kollaborativen Regeneration zu erkunden.

www.hannahschillinger.com

© Hannah Schillinger

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