Es handelt sich um ein Wohngebäude bestehend aus Vorderhaus und Seitenflügel mit jeweils fünf Geschossen.

Ursprünglich, d.h. kurz nach dem Erwerb des Hauses durch das Bezirksamt Tiergarten im Jahre 1987, war das Grundstück für die Erweiterung der benachbarten Schule vorgesehen. Das Haus sollte abgerissen werden. Die Investitionen in das Haus beschränkten sich auf das Notwendigste. Viele Wohnungen standen leer. Der Seitenflügel wurde gesperrt.

1989 besetzten Wohnungslose – als Protest gegen den Leerstand – mit Unterstützung der evangelischen Kirche und des Diakonischen Werkes einige Wohnungen im Haus. Aus diesem Protest entstand ein Wohnprojekt für Wohnungslose. Unter Einsatz der Arbeitskraft der Bewohner sollte ein Projekt der baulichen Selbsthilfe durchgeführt werden. Das Diakonische Werk entschied sich gegen eine weitere Beteiligung.

Das landeseigene Haus wurde am 1. April 1994 an die städtische Wohnungsbaugesellschaft DEGEWO übertragen, welche dann im Jahre 1994 einen 25-jährigen Pachtvertrag mit der Gesellschaft für StadtEntwicklung gGmbH schloss. Die GSE gGmbH stellt ebenfalls die sozialpädagogische Betreuung der Projektmieter sicher. 1996 wurde ein Förderungsvertrag geschlossen.

Einzig das Bundessozialhilfegesetz und das Landesprogramm „Integration durch Arbeit“ ermöglichten die Beschäftigung und Qualifizierung von insgesamt 15 erwerbslosen Sozialhilfeempfängern – vom Bezirksamt Tiergarten ausgewählt. Die Lohnfinanzierung erfolgte über das arbeitsmarktpolitische Rahmenprogramm der Senatsverwaltung. Bedauerlicher Weise waren die Projektmieter aufgrund ihrer persönlichen Situation nicht in der Lage, sich am Bauprozess zu beteiligen.

Die Bauarbeiten wurden Ende des Jahres 2001 abgeschlossen. Ein Teil des Hauses wird seitdem für ein betreutes Wohnprojekt – für Jugendliche oder Personen mit besonderen sozialen Schwierigkeiten – genutzt. Für die übrigen Wohnungen hat das Bezirksamt Tiergarten das Belegungsrecht.