Ehemaliger Jugendclub in Köpenick ist jüngster Neuzugang bei der GSE
Seit zehn Jahren steht das Gebäude in der Hirschgartenstraße 14 in Köpenick leer, nun wird ihm wieder neues Leben eingehaucht. Die GSE Gesellschaft für Stadtentwicklung gGmbH hat vom Bezirksamt Treptow-Köpenick das Nießbrauchrecht für das Vorderhaus, den Saal und den großen Garten erhalten.
Der ABC Jugendclub eröffnete in den 50er Jahren für junge Menschen in der DDR und hier hatten bekannte Gruppen wie City, Puhdys oder Knorkator ihre musikalischen Anfänge. Nach der Wende wurde das Haus als ABC Rocks vom BA Köpenick weitergeführt. Wegen Haushaltskonsolidierungen im Bereich Jugend musste es jedoch schließen. Nun sollen in dem idyllisch gelegenen Gebäudeensemble an der Erpe 14 Ateliers für Bildende Künstler entstehen. Nach den notwendigen Umbauarbeiten werden die Räume voraussichtlich in 2025 bezugsfertig sein.
Der 200 qm große Saal, der aktuell für bis zu 99 Zuschauern freigegeben ist und allen baulichen Vorgaben entspricht, konnte bereits vermietet werden. Ein Kooperationsbüro teilt sich die Verantwortung und Belegungszeiten in enger Abstimmung: Rabenhaus e.V. – sozial-kulturelle Projekte, der Verein Alte Möbelfabrik e.V. mit Focus auf Theater und der Kreisjugendring e.V. mit dem Haus der Jugend Köpenick. Im Oktober gab es bereits im Saal ein erstes Konzert mit Lesung, dass rasch ausverkauft war. Einen Vorraum nutzt gegenwärtig der Künstler Atelierick für eine Ausstellung seiner Siebdrucke. Im November wird an mehreren Tagen die Komödie ‚Der Geldgott‘ aufgeführt und im Dezember das Punkquartett ‚Alice‘.
Hinter dem Haus liegt ein großer Garten, der mit den Jahren komplett zugewuchert war. Eine engagierte Mitarbeiterin hat hier großartige Arbeit geleistet und mit etlichen Helfern wieder eine nutzbare Anlage freigelegt. Hier finden vor allem Workshops für Kinder und Jugendliche statt, um ihnen die Natur näher zu bringen. In dem kleinen neu angelegten Teich können Frösche beobachtet werden und eine Bühne lädt zu Puppentheater oder Poetry Slam unter freiem Himmel ein.
„Wir sind sehr froh, dass wir nach so vielen Jahren des Stillstandes an dieser Stelle endlich wieder Angebote für alle machen können. Viele von uns haben wunderbare Erinnerungen an diesen Ort und nun kann es hier für die nächsten Generationen weiter gehen“, freut sich Miriam Ehbets, Geschäftsführerin des Rabenhaus e.V.. Jürgen Lindner, Projektentwickler bei der GSE ergänzt: „Das Haus hat trotz des jahrelangen Leerstands – dank der Instandhaltung durch das Bezirksamt Treptow-Köpenick – eine solide Substanz, so dass ich hoffe, dass wir hier in absehbarer Zeit einen guten Rahmen für Kunst und Kultur schaffen können.“