Wohnungslose Menschen stehen jeden Tag vor der Herausforderung, ihr überschaubares Hab und Gut vor Diebstahl oder Vandalismus zu schützen und einen sicheren Schlafplatz zu finden. Der Kölner Verein „Little Home e.V.“ will an dieser Stelle Abhilfe schaffen und bietet mit kleinen abschließbaren Hütten obdachlosen Menschen eine Perspektive. Die GSE Gesellschaft für StadtEntwicklung gemeinnützige GmbH stellt ab Mitte Juni drei dieser Tiny Houses auf dem Gelände des von ihr verwalteten Kunstquartiers Bethanien auf. Bereitgestellt werden diese vom Bezirksamt Friedrichshain-Kreuzberg – Amt für Soziales.

Die Größe einer Holzhütte von 3,2 qm geben drei Euro-Paletten vor, auf denen sie errichtet wird. Zur Grundausstattung gehören unter anderem eine Matratze, Regalbrett, Feuerlöscher und Erst-Hilfe-Set. Außerdem wird für die drei Bewohner/innen eine mobile Toilette zur Verfügung gestellt. Das Amt für Soziales übernimmt die Betreuung der Menschen. Zweimal in der Woche besucht eine Sozialarbeiterin die „Safe Places“, um Unterstützung in allen Bereichen anzubieten. Denn die Wohnboxen sind zwar ein erster Schritt obdachloser Menschen auf dem Weg zurück in die Gesellschaft, aber dieser Rückweg in die Integration ist mühsam und mit vielen Widerständen verbunden. Hier braucht es die Begleitung von Menschen mit sozialem Engagement.

„Bevor die drei zukünftigen Bewohner/innen einziehen können, mussten wir die Hütten allerdings noch umstreichen. Der Denkmalschutz sieht für das Kunstquartier Bethanien und die benachbarten Gebäude eine einheitliche Farbgebung vor und so wird aus bunt ein helles Braun“, erzählt Projektleiterin Elisabeth Wiedow. An der Aktion beteiligten sich Kolleginnen und Kollegen der GSE und des Amts für Soziales genauso wie Bewohner/innen anderer „Little Home“-Standorte. „Die Wohnboxen sollen den obdachlosen Menschen ein vorläufiges Zuhause und damit ein sicheres Leben schenken. Wir werden die Nutzung zeitlich nicht begrenzen und hoffen, mit dem Kunstquartier einen Ort zu bieten, an dem Gemeinschaft möglich wird“, berichtet Wiedow weiter.

„Das Kunstquartier Bethanien bietet als sozio-kultureller Ort und wesentlicher Ankerpunkt im Kiez die besten Voraussetzungen, um mit Pilotprojekten dieser Art gesellschaftliche Teilhabe für alle zu ermöglichen. Sollte das Projekt funktionieren, können wir uns eine Ausweitung kleiner „Little Home“-Standorte in unserem Bestand durchaus vorstellen“, ergänzt GSE-Geschäftsführer Philipp Strohm.

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